Der Kauf eines Autos stellt eine erhebliche finanzielle Investition dar, besonders wenn es sich um ein Elektrofahrzeug handelt, dessen Anschaffungskosten oft höher liegen als die herkömmlicher Autos. Finanzielle Anreize spielen daher eine entscheidende Rolle, um den Wechsel zu einem E-Auto attraktiver zu gestalten. In unserer Checkliste geben wir dir einen umfassenden Überblick über die wichtigsten staatlichen Förderungen und Prämien, die den Kauf und das Fahren eines E-Autos in Deutschland nicht nur reizvoller, sondern auch finanziell vorteilhafter machen.

Checkliste - Förderungen und Prämien für E-Autos

Der Kauf eines Elektroautos wird in Deutschland durch eine Reihe von finanziellen Anreizen unterstützt. Diese Förderungen können die Anschaffungskosten deutlich reduzieren. Von direkten Zuschüssen über Steuervorteile bis hin zu jährlichen Prämien – die Palette der finanziellen Kaufanreize ist vielfältig. Hier ein detaillierter Überblick über die wichtigsten Förderungen:

Umweltbonus beim Kauf eines E-Autos

Mit dem Umweltbonus macht die deutsche Bundesregierung den Kauf von Elektrofahrzeugen attraktiver. Diese Prämie reduziert nicht nur die Anschaffungskosten, sondern trägt auch dazu bei, die Elektromobilität in Deutschland weiter voranzutreiben. Hier sind die wichtigsten Details, die Sie wissen müssen:

Ein Schaubild zeigt eine Holzwaage in Balance, mit einem Sparschwein auf der linken Waagschale und einem Spielzeugauto auf der rechten Seite, um die Kostenvergleiche zwischen Sparen und Autokauf zu symbolisieren.

Förderhöhe und Bedingungen

  • Bis Ende 2023: Für reine Elektroautos und Brennstoffzellenfahrzeuge beträgt der Umweltbonus bis zu 9.000 Euro, wobei sich dieser Betrag aus einem Bundesanteil und einem Herstelleranteil zusammensetzt. Der Bundesanteil beläuft sich auf 4.500 Euro für Fahrzeuge mit einem Nettolistenpreis bis zu 40.000 Euro und auf 3.000 Euro für Fahrzeuge zwischen 40.000 Euro und 65.000 Euro. Der Herstelleranteil ist jeweils die Hälfte des Bundesanteils.

  • Ab 2024: Wichtig zu beachten ist, dass ab 2024 die Fördersummen angepasst werden. Der Umweltbonus wird dann nur noch für E-Fahrzeuge mit einem Nettolistenpreis des Basismodells bis zu 45.000 Euro gewährt.

Antragsverfahren

  • Antragsstellung: Der Antrag auf den Umweltbonus muss nach der Zulassung des Fahrzeugs beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gestellt werden.

Dokumente: Erforderlich ist die Rechnung des Fahrzeugs sowie der Nachweis der Zulassung.

Frist: Der Antrag muss spätestens ein Jahr nach Zulassung gestellt werden.

Wichtige Hinweise

  • Kein Rechtsanspruch: Es besteht kein Rechtsanspruch auf die Förderung. Die Verfügbarkeit der Fördermittel hängt vom jeweiligen Haushaltsbudget ab.

  • Kombination mit anderen Förderungen: Der Umweltbonus kann mit anderen Förderprogrammen kombiniert werden, allerdings richten sich diese meist an Unternehmen, Kommunen oder Vereine.

Besonderheiten für Gebrauchtwagen

  • Junge Gebrauchte: Auch junge gebrauchte Elektrofahrzeuge, die nicht älter als ein Jahr sind und eine maximale Laufleistung von 15.000 Kilometern aufweisen, können förderfähig sein.

Tipp für die Antragsstellung

  • Frühzeitige Beantragung: Um Verzögerungen bei der Auszahlung zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Antrag möglichst bald nach dem Fahrzeugkauf zu stellen.

  • Dokumentation: Bewahren Sie alle Kauf- und Zulassungsdokumente sorgfältig auf, da diese für den Antrag benötigt werden.

Für detailliertere Informationen und den genauen Antragsprozess besuchen Sie bitte die Webseite des BAFA.

THG-Prämie: Chance auf zusätzliches Geld für E-Autobesitzer

Die THG-Prämie ist eine wertvolle finanzielle Unterstützung für Besitzer von Elektrofahrzeugen in Deutschland. Sie honoriert die Reduktion von CO2-Emissionen, die durch den Betrieb von Elektroautos erreicht wird. Gerade jetzt, bietet sich für E-Autobesitzer eine attraktive Gelegenheit, von dieser Prämie zu profitieren:

Noch bis zum 10. November 2023 Geld sichern

  • Chance auf Prämie: Bis zum 10. November 2023 können Elektroautobesitzer noch die THG-Prämie für das Jahr 2023 beantragen. Dies stellt eine hervorragende Möglichkeit dar, sich ein zusätzliches finanzielles Polster zu sichern.

  • Prämienhöhe: Für das Jahr 2023 beträgt die Prämie mindestens 80 Euro (Stand November 2023) pro Elektrofahrzeug. Dies gilt für eine Vielzahl von Fahrzeugklassen, darunter E-Autos, E-Roller, E-Nutzfahrzeuge und E-Busse.

Ausblick auf 2024: Erwartete Veränderungen bei der THG-Prämie

  • Mögliche Anpassungen der Prämienhöhe: Im Jahr 2024 ist mit einer Anpassung der THG-Prämienhöhe zu rechnen. Mehr dazu erfährst du auch in unserem Blogpost: THG-Quote 2024. Aufgrund der Entwicklungen des Energiemixes in Deutschland könnte die Prämie für Elektroautobesitzer niedriger ausfallen als in den Vorjahren.

  • Energiemix und CO2-Einsparung: Der Energiemix in Deutschland unterliegt Veränderungen, die sich auf die CO2-Einsparung pro Elektroauto auswirken. Ein geringerer Anteil erneuerbarer Energien im Energiemix kann dazu führen, dass die CO2-Einsparungen pro Fahrzeug sinken, was wiederum Einfluss auf die Höhe der THG-Prämie hat.

Warum die Prämie sinken könnte

  • Strommix und CO2-Einsparung: Eine geringere CO2-Einsparung pro Elektroauto aufgrund des veränderten Strommixes ist ein Hauptgrund für die mögliche Reduzierung der THG-Prämie.

  • Marktentwicklungen: Zusätzlich könnten Faktoren wie der Import von Biodiesel und verschiedene Erfüllungsoptionen für Quotenverpflichtete, wie der Verkauf von Biodiesel oder das Betreiben von öffentlichen Ladesäulen, die Nachfrage und damit die Preise für die THG-Quote beeinflussen.

Prämie sinkt

Handlungsempfehlungen

  • Jetzt handeln: Um von der aktuellen Prämie zu profitieren, sollten Anträge vor der Frist am 10. November 2023 gestellt werden.

  • Vorbereitung auf 2024: Trotz der erwarteten Anpassungen bleibt die THG-Prämie ein wichtiger finanzieller Anreiz für Elektroautobesitzer. Es lohnt sich, auch in Zukunft die Entwicklungen im Auge zu behalten und von der Prämie zu profitieren.

Für detailliertere Informationen zur THG-Prämie und zum Antragsprozess besuchen Sie bitte wirkaufendeinethg.de.

Kfz-Steuerbefreiung für Elektroautos

Mit der Kfz-Steuerbefreiung zielt der Staat darauf ab, den Kauf und Betrieb von Elektrofahrzeugen finanziell attraktiver zu gestalten. Diese Förderung dient als Anreiz für den Umstieg auf umweltfreundlichere Mobilität.

Dauer und Ersparnis

  • Dauer der Befreiung: Elektroautos sind für die ersten zehn Jahre nach ihrer Erstzulassung oder maximal bis zum 31. Dezember 2030 von der KfZ-Steuer befreit.

  • Finanzielle Ersparnis: Die Höhe der Ersparnis variiert je nach alternativem Steuersatz für Verbrennungsfahrzeuge, liegt aber durchschnittlich bei etwa 2.000 Euro über die zehnjährige Befreiungsperiode.

Regelungen nach den ersten 10 Jahren

  • Reduzierte Steuer: Nach dem Ende der zehnjährigen Befreiung wird eine reduzierte Kfz-Steuer für Elektroautos erhoben, die nur 50 % der regulären Steuer für vergleichbare Verbrennungsfahrzeuge beträgt.

Zusätzliche Details

  • Befristung der Befreiung: Die Steuerbefreiung ist bis zum 31. Dezember 2030 begrenzt. Für Fahrzeuge, die zwischen dem 18. Mai 2011 und dem 31. Dezember 2025 zugelassen werden, gilt die Befreiung ab Erstzulassung bis zu zehn Jahre.

  • Übertragung bei Fahrzeugwechsel: Bei einem Halterwechsel des Elektroautos wird die Steuerbefreiung bis zum Ende der zehnjährigen Frist oder bis Ende 2030 weitergegeben.

  • Steuer nach Ablauf der Befreiung: Ab 2031 wird die Steuer für Elektroautos bis 3,5 Tonnen nach dem zulässigen Gesamtgewicht berechnet und um 50 % gegenüber Verbrennern reduziert. Die Steuer beträgt je nach Gewicht zwischen 5,625 Euro und 6,39 Euro pro angefangene 200 kg jährlich.

Beantragung der Förderung

Bei der Zulassung des Elektroautos wendet das zuständige Amt die Steuerbefreiung automatisch an, ein separater Antrag ist nicht nötig. Wichtig ist die korrekte Klassifizierung und Zulassung des Fahrzeugs als Elektroauto.

Niedrigere Haltungskosten von E-Autos

Wenn Sie den Kauf eines Elektroautos in Erwägung ziehen, sollten Sie nicht nur die Anschaffungskosten und Förderungen berücksichtigen, sondern auch die langfristigen Einsparungen durch niedrigeren Haltungskosten. Elektroautos bieten in mehreren Bereichen finanzielle Vorteile gegenüber herkömmlichen Verbrennungsfahrzeugen:

  1. Energiekosten: Elektroautos sind in Bezug auf die Energiekosten pro Kilometer oft günstiger als Benziner oder Diesel, da Strom in der Regel preiswerter ist als Kraftstoff.

  2. Wartung und Reparaturen: Elektrofahrzeuge haben weniger bewegliche Teile als Verbrennungsmotoren, was zu geringeren Wartungs- und Reparaturkosten führt. Beispielsweise entfallen der Ölwechsel und viele andere standardmäßige Wartungsarbeiten.

  3. Versicherung: In einigen Fällen können die Versicherungskosten für Elektroautos niedriger sein. Dies hängt jedoch von verschiedenen Faktoren wie Fahrzeugmodell, Versicherungsanbieter und individuellen Fahrermerkmalen ab.

  4. Steuerliche Vorteile: Neben der bereits erwähnten Kfz-Steuerbefreiung für die ersten 10 Jahre können weitere steuerliche Anreize bestehen, insbesondere wenn das Fahrzeug geschäftlich genutzt wird.

  5. Wiederverkaufswert: Elektroautos können aufgrund der steigenden Nachfrage und des zunehmenden Umweltbewusstseins einen höheren Wiederverkaufswert im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen erzielen.

Tipps vor dem Kauf

Tipps vor dem Kauf eine E-Autos

  • Vergleichen Sie die Energiekosten: Rechnen Sie aus, wie viel Sie mit einem Elektroauto im Vergleich zu einem Benziner oder auch einem Diesel pro Kilometer sparen können.

  • Planen Sie Wartung und Reparaturen: Informieren Sie sich über die typischen Wartungsintervalle und -kosten eines Elektroautos.

  • Prüfen Sie Versicherungsangebote: Vergleichen Sie Versicherungsprämien für Elektroautos mit denen herkömmlicher Fahrzeuge.

  • Beachten Sie den Wiederverkaufswert: Informieren Sie sich über den Marktwert und die Nachfrage nach dem Elektroauto-Modell, das Sie in Betracht ziehen.

KfW-Klimaschutzoffensive für Unternehmen

Die KfW-Klimaschutzoffensive für Unternehmen ist ein zentrales Förderprogramm, welches darauf abzielt, Unternehmen und Freiberufler bei der Umsetzung klimafreundlicher Projekte und Investitionen zu unterstützen. Dieses Programm konzentriert sich auf die Förderung von Maßnahmen, die zur Reduzierung, Vermeidung und zum Abbau von Treibhausgasemissionen beitragen, und ist besonders für in der EU, vor allem in Deutschland ansässige Unternehmen relevant.

Kernpunkte der Förderung

  • Ziel: Unterstützung von Investitionen in klimafreundliche Technologien und Prozesse.

  • Kreditrahmen: Bis zu 25 Millionen Euro pro Projekt.

  • Finanzierungsumfang: Vollfinanzierung bis zu 100 % der förderfähigen Kosten.

  • Zinssätze: Günstige Konditionen durch zinsverbilligte Kredite; alternativ auch beihilfefreie Zinssätze verfügbar.

Förderfähige Bereiche

  • Technologie und Produktion: Unterstützung der Herstellung klimafreundlicher Technologien und emissionsarmer Produktionsverfahren.

  • Energieversorgung: Förderung von Projekten wie Photovoltaikanlagen, die zur CO2-armen Energieversorgung beitragen.

  • Nachhaltige Mobilität: Finanzierung von Elektrofahrzeugen, Ladestationen und ähnlichen Mobilitätsprojekten.

  • Green IT: Investitionen in IT-Lösungen, die zur Reduzierung von Treibhausgasen beitragen.

Regionale Förderungen: Beispiel “Wirtschaftsnahe Elektromobilität“ (WELMO) in Berlin

Das Förderprogramm „Wirtschaftsnahe Elektromobilität“ (WELMO) stellt eine wichtige Initiative der Stadt Berlin dar, um kleine und mittelständische Unternehmen bei der Umstellung auf emissionsarme Mobilität zu unterstützen. Seit seinem Start im Juli 2018 hat WELMO große Beliebtheit erlangt und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Mobilitätswende in der Hauptstadt.

Ziel: Förderung der Elektrifizierung des Wirtschaftsverkehrs in Berlin, um einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Verbesserung der Luftqualität zu leisten.

Förderbereiche:

  1. Beratung: Umfassende Beratungsleistungen über geeignete elektrische Fahrzeuge und passende Ladeinfrastruktur.

  2. Fahrzeugförderung: Finanzielle Unterstützung beim Kauf von Elektrofahrzeugen.

  3. Ladeinfrastruktur: Hilfe bei der Errichtung von Ladestationen.

Während das WELMO-Programm ein herausragendes Beispiel für regionale Förderungen im Bereich der Elektromobilität in Berlin ist, existieren deutschlandweit zahlreiche weitere regionale und kommunale Förderprogramme. Diese Programme sind oft spezifisch auf die Bedürfnisse und Gegebenheiten der jeweiligen Regionen zugeschnitten und können sich in Umfang, Zielsetzung und Förderkonditionen deutlich unterscheiden.

Fazit

Unsere Checkliste liefert einen detaillierten Einblick in die staatlichen und regionalen Unterstützungen, die den Kauf und Betrieb von Elektroautos in Deutschland attraktiver gestalten. Mit einer breiten Palette von Förderungen – von direkten Zuschüssen wie dem Umweltbonus bis zu jährlichen THG-Prämie – ermöglichen diese finanziellen Anreize erhebliche Einsparungen. Achten Sie besonders auf die Deadline am 10. November 2023 für die THG-Quote, um sich diese zusätzliche Einsparung zu sichern.

Zusammenfassend erleichtern diese finanziellen Anreize nicht nur den Wechsel zu nachhaltiger Mobilität, sondern fördern auch aktiv eine umweltfreundlichere Zukunft.