Ab dem Jahr 2035 soll es keine Verbrennungsmotoren für Neuwagen mehr geben. Das zumindest wünschen sich die Mehrheit der Abgeordneten im Europaparlament, was in vielen europäischen Ländern für einige Aufregung sorgte. Während die einen sich große Sorgen machen, dass die Elektro-Lobby hier die europäische Gesetzgebung zu sehr beeinflusst, sehen die anderen – wie beispielsweise Griechenland – Ihre Politik zum Thema Elektromobilität mehr als bestätigt.

Wann werden Verbrenner in Deutschland verboten?

Noch ist nichts beschlossen. Auch wenn die Mehrheit der Europa Abgeordneten am 8. Juni 2022 für ein Verbot von Verbrennungsmotoren bei Neuwagen ab 2035 stimmte, kann ein entsprechendes Gesetz erst mithilfe der Zustimmung aller EU-Staaten verabschiedet werden (Quelle).

Grünenpolitiker und Umweltorganisationen begrüßen das EU Verbrenner Verbot. So äußerte sich beispielsweise der Leiter der Verkehrspolitik vom BUND Jens Hilgenberg:

„Heute wurde vom Europäischen Parlament ein klares Signal Richtung Antriebswechsel gesetzt”.

Auch der NABU bewertet die Situation positiv und bezeichnete das EU-Verbrenner-Aus 2035 als einen großen Schritt und Arbeitsauftrag zugleich (Quelle).

Experten gehen davon aus, dass das EU-weite Verbrenner Verbot ab 2035 nicht mehr aufzuhalten sei und somit auch in Deutschland greifen würde. Und das trotz deutlich zurückhaltender Tendenzen in der Bevölkerung und einiger Kritik.

So fürchten einige Politiker, dass das Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 viele Arbeitsplätze kosten könnte. Zudem sehen sie Probleme in der immer noch nicht ausreichend vorhandenen Infrastruktur – und das nicht nur in Deutschland. Auch andere Länder hängen da noch hinterher.

Andere wiederum erkennen in dem Verbrennungsmotoren Verbot eine große Chance für die Elektromobilität der Zukunft und betrachten den Ansatz als zusätzlichen Anreiz für die Wirtschaft und die Forschung, ihren Fokus vermehrt auf die E-Mobilität im Verkehrssektor zu legen.

Die Vorteile und Risiken des Verbrenner Verbots ab 2035

Es gibt Stimmen, welche das Verbot für Verbrennungsmotoren bei Neuwagen ab 2035 in Bezug auf die CO² Reduzierung als unzureichend erachten – so zum Beispiel die Deutsche Umwelthilfe (Quelle) Ihr kommt diese Maßnahme zum Schutz vor dem Klimawandel zu spät.

Wissenschaftler, wie Dr. Thomas Grube, Leiter der Arbeitsgruppe Mobilität im Institut für Energie- und Klimaforschung am Forschungszentrum Jülich, wagen im Gegensatz dazu kühne Prognosen:

Das Verbot für Verbrennungsmotoren sorge in Zukunft für einen wachsenden Bestand an Elektrofahrzeugen, was dazu führe, dass die Kosten für Elektroantriebe mit Batterien und Brennstoffzellen aufgrund der Lerneffekte schneller sinken. Somit trage das Verkaufsverbot zur Wettbewerbsfähigkeit der Elektroantriebe bei.

“Wir gehen davon aus, dass auch langstreckentaugliche Pkw mit Batterie dann bereits deutlich vor dem Jahr 2030 Kostenparität zu Verbrennern erreichen; Fahrzeuge mit Brennstoffzellen wenige Jahre später.” (Quelle)

Große Konzerne wie Mercedes und Volkswagen setzen bereits jetzt vermehrt auf E-Mobilität und begründen dieses Vorgehen mit den vielen Vorteilen von rein elektrisch betriebenen Kraftfahrzeugen:

Die E-Mobilität und THG Quote sind der einfachste Weg, die EU-Klimavorgaben zu erfüllen.

  • Große Investitionen und der Umbau von Werken haben bereits stattgefunden.

  • Namhafte Automobilhersteller rechnen bereits jetzt mit einem Elektroauto-Anteil in der Produktion von mehr als 50% und andere stellen in Kürze komplett auf E-Mobilität um – so beispielsweise Jaguar in 3 Jahren.

  • Zahlreiche Förderungen für E-Autos und E-Mobilität – wie beispielsweise die THG Quote – beschleunigen den Umstieg auf Elektrofahrzeuge und somit die Reduzierung schädlicher CO²-Emissionen.

Kritiker der E-Mobilität führen oft das Argument der geringen Reichweite ins Feld. Doch laut TÜV ist die Reichweitenangst bei den Nutzern eines Elektroautos weitaus geringer, als bei denen, die noch nicht zu den E-Mobilisten gehören (Quelle).

Kritik an dem Verbot wird vor allem laut, weil die Nutzung von neuen Verbrennungsmotoren mit klimafreundlichen Flüssigkraftstoffen im Konzept der EU keinerlei Berücksichtigung zu finden scheint.

Diese Möglichkeit muss allerdings in Betracht gezogen werden, denn sowohl Flugzeuge und Frachtschiffe als auch große LKWs – diese sind im Übrigen aus dem Verbot ausgeschlossen – benötigen Biokraftstoffe. Hier wäre möglicherweise Wasserstoff eine Alternative.

Was bedeutet das für die E-Mobilität und THG Quoten?

Die EU setzt beim Erreichen ihrer Klimaziele auf verschiedene Maßnahmen bezüglich der E-Mobilität. Und auch Deutschland unterstützt diesen Trend.

Neben der seit diesem Jahr eingeführten THG Quote für private E-Autofahrer liegt der Fokus jetzt verstärkt auf dem Ausbau der Ladeinfrastruktur, den wir von wirkaufendeinethg.de zusammen mit unseren Kunden aktiv unterstützen. Außerdem steigen die THG Quoten für die quotenverpflichteten Unternehmen in den kommenden Jahren deutlich an, was wiederum den THG Quotenhandel für private E-Autos attraktiver macht.

Damit soll sich das Fahren eines E-Autos lohnen und der CO²-Ausstoß im Bereich Verkehr weiter reduziert werden. Geplant ist von der EU zudem ein Sozialfonds, in welchen ein Teil aus den Rechten der CO²-Verkäufe fließen wird, um damit finanzschwachen Pendlern unter die Arme zu greifen (Quelle).

Werden Verbrenner aussterben?

Selbst wenn das Verbot für Verbrennungsmotoren bei Neuwagen ab 2035 kommt, gibt es immer noch genügend Benzin- und Dieselautos, die noch einige Jahre unterwegs sein werden.

Allerdings wird es hier sicher, wie bereits in der Vergangenheit sichtbar – zu weiteren Preissteigerungen bei den Gebrauchten kommen. Daher lohnt es sich gerade jetzt für den einen oder anderen über die Anschaffung eines Elektroautos nachzudenken. Vor allem, weil es neben der Förderung für den Kauf eines E-Autos auch noch die THG Prämie jedes Jahr zusätzlich geschenkt gibt.

Dafür reicht es aus, sich einfach hier auf unserer Plattform anzumelden, den Fahrzeugschein Teil I vom Elektrokraftfahrzeug hochzuladen und sich seine THG Prämie zu sichern.

Verbot Verbrennungsmotoren

Kommt das Verbrenner Verbot überraschend?

Auch wenn viele jetzt total überrascht zu sein scheinen – der Gedanke eines Verbots für Verbrenner war im Grunde voraussehbar. Denn bereits im „Green Deal“ der EU aus dem Jahr 2019 war das Ziel eines klimaneutralen Europas bis 2050 klar definiert und wurde spätestens mit dem europäischen Klimagesetz zu bindendem Recht.

Somit kam das Verbot für Verbrennungsmotoren ab 2035 – welches im Übrigen auch auf Motorräder und Kleinkrafträder zutrifft – keineswegs unerwartet.

Was halten die Menschen in Deutschland vom Verbrenner Verbot?

Aufgrund des Klimawandels findet auch bei den Menschen in Deutschland ein Umdenken in Bezug auf die Elektromobilität statt. Dennoch spricht sich laut Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey die Mehrheit der Deutschen – nämlich 57 % – gegen das Verbrenner Verbot aus.

Dagegen sehen 35% der Befragten das Verbot als eine wichtige Maßnahme im Klimaschutz. Die verbleibenden 8% scheinen unentschieden (Quelle). Im Gegensatz zu anderen westeuropäischen Ländern zeigen die Deutschen eine eher geringe Bereitschaft, auf ihren PKW mit Verbrennungsmotor zu verzichten und stattdessen auf Elektromobilität umzusteigen.

Das scheint zum einen an der unzureichenden Ladeinfrastruktur zu liegen und zum anderen an der bereits erwähnten Reichweitenangst. Letztere ist allerdings aufgrund der technischen Entwicklung und des tatsächlichen durchschnittlichen Fahrverhaltens kaum begründet. In unserem Blogbeitrag: „Elektroauto – Mit diesen Tipps die Reichweite erhöhen“ erfährst du mehr darüber.

Der Ausbau der Ladestationen wird zudem forciert vorangetrieben. Geplant sind laut Bundesregierung bis 2030 eine Million Ladepunkte. Für die Umsetzung dieses Plans wurden eine Reihe Gesetze erlassen.

Eventuell ist etwas mehr Aufklärung für die Skeptiker nötig. Denn gerade jetzt lohnt es sich, auf ein Elektroauto umzusteigen. Es gibt nicht nur bis zu 9000 € Zuschuss (nur noch bis Ende des Jahres 2022 (Quelle)) für den Kauf eines elektrisch betriebenen Kraftfahrzeugs, sondern zusätzlich die Möglichkeit, mit der THG Quote ein passives Zusatzeinkommen von mehreren 100 Euro jährlich bis 2030 zu generieren.

Ab wann werden Verbrenner in Deutschland verboten?

Zwar ist bis her noch nichts konkret beschlossen, aber Experten gehen davon aus, dass das EU-weite Verbrenner Verbot ab 2035 nicht mehr aufzuhalten sei und somit auch in Deutschland greifen wird.

Was hat das Verbot für Konsequenzen?

Das Verbot für Verbrennungsmotoren sorgt in Zukunft für einen wachsenden Bestand an Elektrofahrzeugen, was dazu führt, dass die Kosten für Elektroantriebe mit Batterien und Brennstoffzellen aufgrund der Lerneffekte schneller sinken. Außerdem erhöht sich durch die starke Nachfrage auch der Ausbau der Ladeinfrastuktur - also nur gute Neuigkeiten für E-Auto Fahrer.