Eine der bedeutendsten Klimaschutzmaßnahmen in Deutschland ist die Umstrukturierung des Verkehrssektors durch nachhaltige Mobilitätslösungen. Das ist mit ein Grund, warum Elektromobilität vom Bund subventioniert wird – beispielsweise durch die THG-Quote oder die Umweltprämie beim Kauf eines E-Autos. Diese Maßnahmen sollen die Mobilitätswende unterstützen und dafür sorgen, dass die Klimaziele erreicht werden können. Mittlerweile kommt immer häufiger die Frage auf: Wenn das Fahren eines E-Autos und die damit verbundene Vermeidung von CO²-Emissionen belohnt wird, gilt das dann auch für Strom aus einer Photovoltaik-Anlage? Wir sind dem nachgegangen.

Gibt es die THG-Quote auch für Strom aus der Photovoltaik Anlage?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir etwas tiefer in das Thema eintauchen. Dazu kehren wir nochmal an den Anfang zurück: Die Treibhausgasminderungsquote – kurz THG-Quote - dient dazu, den großen CO² produzierenden Mineralölunternehmen ein bestimmtes Kontingent für das Einsparen von Treibhausgasen vorzugeben.

Diese Einsparungen können entweder durch emissionsarme Kraftstoffe wie beispielsweise Biodiesel oder aber über die Treibhausgaseinsparungen aus Elektromobilität erreicht werden.

Die Mineralölunternehmen kaufen dafür im sogenannten THG-Quotenhandel die THG-Zertifikate von Ladesäulenbetreibern oder privaten E-Mobilisten über die Pooling-Unternehmen auf und erfüllen damit die geforderte THG-Quote.

Neben den THG-Zertifikaten für das Fahren eines rein elektrisch betriebenen Kraftfahrzeugs (gilt nicht für Hybride und Plug-in-Hybride), gibt es die THG-Quote auch die für Betreiber öffentlicher Ladepunkte.

Der Gedanke dahinter: Die Bereitstellung einer wachsenden öffentlichen Ladeinfrastruktur erleichtert in den Augen der Politik den Umstieg auf die Elektromobilität und sollte darum belohnt werden.

Die Verfahren zur Generierung und Vergütung der THG-Zertifikate für die Betreiber öffentlicher Ladestationen ist in der 38. BImSchV unter §6 festgeschrieben. Diese besagt auch, dass die THG-Quote für einen Ladepunkt nur dann gewährt wird, wenn er öffentlich zugänglich ist.

Schon lange fragen sich Privatleute mit einer Wallbox in Verbindung mit einer Photovoltaik-Anlage, warum nicht auch ihr Strom – der ja definitiv für die E-Mobilität zum Einsatz kommt, ebenso als THG-Quote angerechnet wird. Bislang ist das weder für die Photovoltaik Anlage noch für die private Wallbox möglich.

THG-Quote mit Photovoltaik-Anlage: Welche Möglichkeiten gibt es?

Neben den Betreibern öffentlicher Ladepunkte haben auch Unternehmen, die für ihre eigene E-Flotte Ladestationen mittels Solar-Energie betreiben, die Möglichkeit, für diese indirekt die THG-Quote zu beantragen – nämlich durch das Abrechnen des Ladestroms für öffentliches Laden.

Auch wenn die meisten Firmen in der Nacht ihre Tore geschlossen haben, können sie die Ladestationen tagsüber für die Öffentlichkeit zugänglich machen, sodass jeder bei Bedarf sein Elektroauto an der Ladesäule betanken kann. Damit ist die THG-Zertifizierung möglich.

Dafür sind nur vier Dinge notwendig:

  • Die Ladesäule muss öffentlich zugänglich sein.
  • Die Ladesäule muss bei der Bundesnetzagentur gemeldet und geeicht sein.
  • Für die THG- Zertifizierung wird ein THG-Dienstleister beauftragt.

So lässt sich für Unternehmern auch ohne eigenen E-Fuhrpark der Strom aus der hauseigenen Photovoltaik-Anlage mit der THG-Quote subventionieren, solange die daran angeschlossenen Ladepunkte zu den eigenen Öffnungszeiten für jedermann nutzbar sind.

Kann man die THG-Quote für Photovoltaik-Anlagen selber beantragen?

Auch wenn es theoretisch möglich wäre, mit seiner THG-Quote selbst am THG-Quotenhandel teilzunehmen, wäre der Aufwand für jeden einzelnen Antragsteller unverhältnismäßig hoch und die Chancen für einen guten Preis beim Quotenhandel stehen für die THG-Dienstleister mit ihrem Pool an THG-Quoten deutlich besser, als für einzelne Unternehmen oder Personen.

Wie viel Erlöse bringt die THG-Quote für Photovoltaik-Anlagen?

Betreiber öffentlicher Ladepunkte werden für den Strom, der für Elektromobilität genutzt wurde, pro Kilowattstunde entlohnt. Dabei sind die Preise für normalen Strom deutlich geringer als für den aus erneuerbaren Energien.

Die Investition in eine Photovoltaik-Anlage kann sich also durchaus bezahlt machen. Wirkaufendeinethg.de bietet für die Erschließung dieser Einnahmen aus der THG-Quote nicht nur einen erstklassigen Service für private E-Auto Besitzer an. Wir unterstützt auch Unternehmen mit einem E-Fuhrpark und Ladepunktbetreiber bei allen Prozessen – angefangen bei der sicheren Datenerfassung bis hin zur Bündelung, Vermarktung und garantierten Auszahlung der THG-Quoten.

Wie hoch ist die THG-Quote?

Im Jahr ihrer Einführung 2015 betrug die THG-Quote 3 %. Bis 2020 fand eine Steigerung auf 6 % statt und im Mai 2021 wurde per Kabinettsbeschluss die schrittweise Erhöhung von 25 % im Jahr 2030 beschlossen.
Ab dem Kalenderjahr Treibhausgasminderungsquote
2022 7%
2023 8%
2024 9.25%
2025 10.5%
2026 12%
2027 14.5%
2028 17.5%
2029 21%
2030 25%

Lohnt sich die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage?

Sollte die Bundesregierung auf die o.g. Forderungen der Unternehmen eingehen und in Zukunft CO²-Zertifikate für Photovoltaik-Anlagen zulassen, wäre das sicher ein zusätzlicher Anreiz für die Installation einer solchen Anlage.

Besonders im Hinblick auf den oben aufgezeigten stetigen Anstieg der THG-Quote bis zum Jahr 2030. Offensichtlich sind die großen Mineralölkonzerne in den kommenden Jahren gezwungen, für das Inverkehrbringen von Kraftstoffen einen höheren Ausgleich für die von ihnen verursachen CO²-Emissionen zu leisten. Das wiederum lässt den Bedarf an THG-Zertifikaten voraussichtlich kontinuierlich anwachsen.

Somit scheint durchaus möglich, dass sich die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage rentieren könnte.

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