Die THG Quote sorgt seit Anfang 2022 für zusätzliche Einnahmen bei privaten E-Auto-Besitzern. Doch auch das Gewerbe kann sich den Umstieg auf die Elektromobilität mithilfe der Treibhausgasquote subventionieren lassen. Alle Informationen dazu inklusive einer Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Beantragung der THG Quote für Elektro-LKW, E-Transporter und Elektro-Busse haben wir für dich im folgenden Beitrag aufgeführt.

Worum geht es bei der THG Quote?

Der Verkehrssektor gehört in Deutschland und europaweit zu den größten Verursachern von CO²-Emissionen. Hinter der THG Quote verbirgt sich die Absicht des Gesetzgebers, den Umstieg auf Elektromobilität attraktiver zu gestalten und damit die schädlichen Treibhausgasemissionen nachhaltig zu verringern.

Wie funktioniert die THG Quote?

Mithilfe der THG Quote werden bereits seit 2015 Mineralölunternehmen dazu gezwungen, vermehrt emissionsarme Kraftstoff in Verkehr zu bringen. Damit sollen die von ihnen verursachte Menge an CO² reduziert und die Klimaschutzziele erreicht werden. Für jede Tonne CO², welche die Mineralölunternehmen zusätzlich verursachen, müssen sie Strafe zahlen.

Die großen Player der Mineralölbranche haben drei Möglichkeiten, die strengen gesetzlichen Vorgaben zur Treibhausgasminderung zu erfüllen:

  • durch den Verkauf von mehr Bio-Kraftstoffen
  • durch eine emissionsärmere Herstellung der Kraftstoffe
  • durch die Anrechnung von Ladestrom für Elektrofahrzeuge

Schon seit Jahren ist es gängige Praxis von Ladesäulenbetreibern, die eigenen THG Quoten an die Mineralölunternehmen zu verkaufen. Seit 2022 ist das nun auch für Gewebe und private Halter von rein elektrisch betriebenen Kraftfahrzeugen möglich.

Um die komplizierten Prozesse beim THG Quotenhandel für Unternehmen und privaten E-Mobilisten zu vereinfachen, können diese ihre THG Quoten an THG-Dienstleister wie wirkaufendeinethg.de übertragen und so am THG Quotenhandel teilnehmen und ihre THG Prämie kassieren.

THG-Quote Elektro LKW

Wie kann das Gewerbe von der THG Quote für Elektro-LKW profitieren?

Jeder Unternehmer – egal mit welchen Gewerbe - kann mit einem oder mehreren E-Dienstwagen bzw. einer ganzen Elektroflotte oder E-Bussen die THG Quote beantragen. Und das für jedes einzelne Fahrzeug, das seine Energie anstatt aus herkömmlichen Treibstoff aus Strom zieht.

Welche Voraussetzung müssen Elektro-LKW und Elektro-Bus für die THG Quote erfüllen?

Um für eine Elektrofahrzeug – egal, ob Elektrolastkraftwagen, einen E-Bus oder einen anderen Firmenwagen – die THG Prämie zu erhalten, muss es sich dabei um ein rein elektrisch betriebenes, zulassungspflichtiges Kraftfahrzeug handeln. Ein Hybrid Fahrzeug wird nicht für die THG Quote zugelassen.

Eine weitere Voraussetzung ist die Vorlage der Zulassungsbescheinigung bzw. Fahrzeugschein Teil I. Nur als eingetragener Fahrzeughalter kann die THG Quote für einen E-LKW oder E-Bus beantragt werden.

Es gilt also darauf zu achten, dass der Antragsteller auch Halter der Elektro-Kraftfahrzeuge ist.

Wie hoch ist die THG Quote für einen Elektro-LKW?

Viele Paketdienste und Flottenbetreiber haben mittlerweile erkannt, wie profitabel der Umstieg auf Elektrokraftfahrzeuge sein kann. Wie hoch die THG Quote ausfällt, hängt von den eingesparten Emissionen ab. Unerheblich ist dabei die Tatsache, ob es sich um einen Firmen-Elektro-LKW handelt, oder um ein privat genutztes Elektrofahrzeug.

Einen festen Beitrag gibt es bei der THG Prämie für einen Elektrolastkraftwagen oder E-Bus ebenso wenig wie für ein Elektro-PKW. Die Höhe der THG Prämie wird aufgrund der vom Umweltbundesamt errechneten und geschätzten Emissionseinsparungen bestimmt.

Ab dem 1. Januar 2022 gelten dazu folgende Schätzwerte:

  • Elektrofahrzeuge der Klasse N1: 3000 kWh
  • Elektrofahrzeuge der Klasse M3: 72.000 kWh

So profitabel ist der Umstieg auf Elektromobilität für Bus- und LKW Besitzer

Die berechneten Pauschalwerte für einen Elektro-LKW und Elektro-Bus fallen deutlich höher aus als die für herkömmliche Elektroautos.

  • Elektro-Nutzfahrzeuge der Klasse N1: jährlich 555,00 € (Stand 2022)
  • Elektro-LKW und E-Busse der Klasse M3: ab einem Lehrgewicht von 12.000 Tonnen jährlich 13.300 € (Stand 2022)

Neben der THG Quote bietet der Bund weitere Fördermöglichkeiten für den Umstieg auf leichte und schwere Elektro-Nutzfahrzeuge für Unternehmen und Gewerbe an. Genaueres dazu erfährst du auf den Seiten des Bundesamtes für Güterverkehr (Quelle).

Alles zu den Voraussetzungen für eine Antragstellung kannst du der Bekanntmachung der Richtlinie über die Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen von 2021 entnehmen (Quelle).

Gilt die THG Quote europaweit?

Die Abrechnung der THG Quote ist nur in Deutschland und ausschließlich für in Deutschland zugelassene Elektro-Kraftfahrzeuge möglich. Mit der gesetzlichen Grundlage - 38. BImSchV. (Quelle) - versucht der Bund den Umstieg auf die E-Mobilität forciert voranzutreiben und somit die Ziele des Klimaabkommens zu erreichen.

Schritt für Schritt zur THG Quote für Nutzfahrzeuge

Um in den Genuss der THG Prämie für Elektro-LKW oder Elektro-Bus zu kommen, musst du nichts weiter tun, als deine Elektronutzfahrzeuge bei einem THG-Anbieter zu registrieren. Bei wirkaufendeinethg.de haben wir uns bemüht, den Anmeldungsprozess so einfach wie möglich zu gestalten. Außerdem hat das Thema Datenschutz für uns oberste Priorität – besonders wenn es um deine sensiblen Daten geht. Dementsprechend wurde unsere innovative Software entwickelt.

Mit ein paar Klicks hast du in weniger als 5 Minuten deine E-Fahrzeuge auf unserer Plattform registriert. Mehr ist nicht zu tun.

Schritt #1 Registrierung

Als erstes ist die Registrierung als gewerblicher Flottenbetreiber mit elektrisch betriebenen Nutzfahrzeugen vorzunehmen.

Schritt #2 Dokumente hochladen

Anschließend erfolgt das einfache Hochladen des oder der Fahrzeugscheine Teil I. Bei uns reicht es aus, dafür ein Foto mit deinem Smartphone vom Fahrzeugschein zu machen.

Schritt #3 Prüfung

Im Folgenden reichen wir die Angaben für dich an das Umweltbundesamt UBA weiter. Hier findet die Überprüfung der Unterlagen und die Erstellung CO² Zertifikate statt. Dieser Vorgang kann bis zu 14 Wochen in Anspruch nehmen.

Schritt #4 THG Quotenhandel

Für unsere Kunden übernehmen wir den THG Quotenhandel, sorgen für beste Preise und überweisen die jährliche THG Prämie direkt auf dein Konto.

Dafür musst du nur einmal im Jahr den Fahrzeugschein neu hochladen bzw. bestätigen. Bei uns verkaufst du nur für das ausgewählte Kalenderjahr die THG Quote - keine Vertragsbindung garantiert.

Kann ich die THG Quote auch für Leasing E-Nutzfahrzeuge beantragen?

Die Antwort auf diese Frage lautet „ja“. Bei der Beantragung der THG Quote für Elektrofahrzeuge spielt es keine Rolle, ob es sich dabei um ein Leasingfahrzeug handelt oder nicht. Wichtig ist, das o.g. Voraussetzungen erfüllt werden.

Kurz zusammengefasst:

  • Du bzw. dein Unternehmen sind im Fahrzeugschein Teil I als Halter eingetragen.
  • Fahrzeughalter und Antragsteller sind identisch.
  • Das Elektro-Kraftfahrzeug ist in Deutschland zugelassen.
  • Der Antragsteller ist ein deutsches Unternehmen.
  • Die THG Quote für das jeweilige Fahrzeug wurde noch nicht beantragt.

Müssen Unternehmen die THG Quote für Elektro-LKW und E-Busse versteuern?

Anders als bei privaten E-Auto-Haltern, die keine Steuer auf die THG Quote zahlen, sieht das Steuerrecht für Gewerbetreibende und Unternehmen folgendes vor:

  • Gehört ein Elektrolastkraftwagen oder E-Bus zum Betriebsvermögen eines Unternehmens, zählt die THG Prämie als Betriebseinnahme und wird damit dem steuerlichen Gewinn zugeordnet (Quelle).

Das ist keine steuerliche Beratung oder eine Empfehlung für eine Anlageentscheidung; bei Fragen zu der Thematik empfehlen wir einen Steuerberater zu kontaktieren.

Gibt es die THG Quote auch für Wasserstoff LKW?

Mittlerweile gibt es neben kleineren Nutzfahrzeugen mit Brennzelle jetzt auch die Schwergewichte als Wasserstoff-LKW – in Deutschland. Und natürlich fragt man sich, ob es die THG Quote als Instrument für den Wandel im Verkehrssektor nicht ebenso für einen Wasserstoff-LKW geben sollte.

Schließlich werden mit Wasserstoff betriebenen Nutzfahrzeugen klimaschädliche Emissionen eingespart. Doch ganz so einfach ist es nicht.

Die Nutzung eines LKW mit Wasserstoff und Brennzelle setzt zwar deutlich weniger Emissionen frei und mit einem entsprechenden Katalysator ausgestattet, liegt deren Menge nahezu bei null.

Allerdings gibt es verschiedene Arten der Wasserstoff-Herstellung. Unterteilt wird Wasserstoff in:

  • Grauen Wasserstoff
  • Blauen Wasserstoff
  • Grünen Wasserstoff

Da es bei den beiden erstgenannten entweder bei der Herstellung oder dem Transport zur Freisetzung schädlicher Emissionen wie Methan und CO² kommt und diese aus Erdgas hergestellt werden, zählen sie zu den fossilen klimaschädlichen Brennstoffen.

Nur „Grüner Wasserstoff“ wird durch Elektrolyseverfahren in Verbindung mit erneuerbaren Energien gewonnen und gilt somit tatsächlich als klimaneutral. Diese Tatsache macht die Berücksichtigung von wasserstoffbetriebenen Nutzfahrzeugen und Wasserstoff-LKW bei der THG Quote so schwierig.

Hinzu kommt, dass die Anrechnung bei der Herstellung bestimmten Energieformen der quotenverpflichteten Unternehmen nicht gleichgesetzt werden kann mit der Nutzung dieser Energie im Verkehrssektor.

Auf unsere Anfrage an das Umweltbundesamt bezüglich der THG Quote für Wasserstoff LKW wurden uns außerdem folgendes mitgeteilt:

„Anrechnungsvoraussetzung für den spezifischen THG-Wert der 37. BImSchV (siehe dort Anlage 1) ist nach den genannten Regelungen, dass für die Herstellung der Kraftstoffe Strom aus erneuerbaren Energien nicht-biogenen Ursprungs eingesetzt wurde.“

Somit fallen Wasserstoff betriebene Kraftfahrzeuge komplett raus.

Es besteht zwar für Hersteller fossiler Kraftstoff im Rahmen ihrer Quotenverpflichtung die Möglichkeit, sich die Herstellung bzw. das Inverkehrbringen von bestimmten Kraftstoffen – zu denen auch Wasserstoff zählt - auf die eigenen THG Quote anrechnen zu lassen. Für Kraftfahrzeuge mit einer Wasserstoff-Brennzelle gibt es bislang so eine Möglichkeit nicht.

Allerdings scheint sich in dieser Hinsicht zumindest auf EU-Ebene etwas zu bewegen. Denn vom UBA heißt es weiter:

„Auf EU-Ebene werden derzeit im Rahmen eines delegierten Rechtsakts die Anforderungen und Kriterien für grünen Wasserstoff normiert. Dieser Prozess dauert nach wie vor an. Nach unserer Kenntnis sollen, sobald diese Kriterien feststehen, auf nationaler Ebene die Anrechnungsvoraussetzungen für (grünen) Wasserstoff auf die THG-Quote neu definiert werden. Eine umfassende Novellierung der 37. BImSchV und der Anrechnungsvoraussetzungen insgesamt sind hier zu erwarten. Wann dies umgesetzt wird, ist uns aktuell nicht bekannt.“

Somit gilt es abzuwarten und die politische Entwicklung bezüglich der THG Quote für Wasserstoff-LKW im Auge zu behalten. Einen ausführlichen Beitrag zum Thema Wasserstoff findest du hier.

Über zukünftige Änderungen bezüglich der THG Quote für die Halter von Wasserstoff-LKWs halten wir dich natürlich weiter auf dem Laufenden mit unserem Newsletter:

Fazit

Wie du siehst – die THG Quote für Elektro-LKW und E-Busse ist eine gute Möglichkeit, sich den Umstieg auf die Elektromobilität im eigenen Unternehmen subventionieren zu lassen.

Besonders im Hinblick auf die Tatsache, dass die Auszahlungen mindestens bis 2030 stattfinden und die Preise für die THG Quote in den kommenden Jahren höchstwahrscheinlich noch steigen werden.

Zum einen aufgrund der steigenden THG Quote auf 25% bis zum Jahr 2030 und zum anderen, weil immer mehr Unternehmen dazu verpflichtet werden, ihre Emissionen zu kompensieren.

Weitere nützliche Informationen für Fuhrparkbetreiber erhältst du in unserem kostenlosen Business Workshops.